An den Zwillingskonsolen, die die Skulpturen von Maria und Elisabeth an der Nordseite des Chors im Dom zu Xanten tragen, sind zwei Szenen zu sehen: Die linke Szene, unter der Marienskulptur, stellt eine Figur eines Juden dar, begleitet von einer Sau und einem kleineren Wesen. Der Jude, halb kniend und zur Mitte gewandt, trägt lediglich kurze, gegürtete Faltenhosen und ist ansonsten unbekleidet. Sein Gesicht mit Schläfenlocken, Kinnbart, herabhängenden Augenbrauen und geöffnetem Mund blickt dem Betrachter entgegen. Eine Sau beißt in die als Judenhut zu identifizierende Kopfbedeckung dieser Figur, dabei stützt die Sau ihr Vorderbein auf die Schulter dieser Figur. Darunter kauert ein weiterer kleiner Jude, der eine Zitze der Sau saugt. Dieser „Ferkeljude“ ist nackt bis auf ein Kleeblatt über seinem Gesäß und trägt einen Hut, der dem des bärtigen Juden ähnelt, jedoch mit abgebrochenem Schaft. Die Darstellung wird ergänzt durch einen Löwen, der auf dem Flügel des Drachen sitzt und in dessen Zehen beißt, während der Drache wiederum in das Hinterbein des Löwen beißt.
Anlässlich der Interkulturellen Wochen 2024 lud die Diakonie Paderborn-Höxter e.V. Jugendliche und junge Menschen aus den Kreisen Paderborn und Höxter zu einer Gedenkstättenfahrt nach Bergen-Belsen ein.
Unter der Leitung von Herrn Dirk Damm von der Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. beginnt am Mittwoch, den 18. September um 18:00 Uhr im Rathaus „Zwischen den Städten“ in Warburg der Kurs „Ursprünge und Entwicklung judenfeindlicher Motive“.
Die vier Evangelien nennen drei Gruppen, die in unterschiedlichem Maße an der Verhaftung, Verurteilung, Auslieferung und Kreuzigung Jesu beteiligt waren: die Römer als militärische Besatzungsmacht, der Sanhedrin als oberste religiöse Autorität des damaligen Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Übereinstimmende Textstellen verdeutlichen, dass der römische Statthalter Pontius Pilatus und seine Soldaten für die Hinrichtung Jesu verantwortlich waren. Im Gegensatz dazu vermitteln die Kreuzwegstationen in der Kirche St. Johannes Enthauptung in Warburg (Ossendorf) den Mythos des Gottesmordes durch “die Juden”.
Das eher unauffällige und kleine Lambertiportal an der südlichen Chorseite der zwischen 1375 und 1525 erbauten röm.-kath. Kirche St. Lamberti in Münster zeigt zwei judenfeindliche Steinfiguren Ecclesia und Synagoga aus dem Jahr 1910, welche eine christliche Überlegenheitsphantasie ausdrücken.
Das Todesurteil gegen Jesus von Nazareth wurde vom römischen Statthalter Pontius Pilatus verhängt und von römischen Soldaten vollstreckt. Dennoch finden sich in der christlichen Ikonografie häufig Darstellungen, die suggerieren, dass die Juden im Hintergrund als treibende Kraft agierten. Dies stellt eine Form der Gottesmordlegende dar, die oft in Kreuzwegdarstellungen reproduziert wird. Ein Beispiel hierfür sind die Kreuzwegstationen in der römisch-katholischen Kirche St. Peter und Paul in Gehrden.
Diese Zeitleiste zur Entwicklung der Judenfeindschaft deckt nur einen winzigen Teil der gewaltsamen Realität des historischen Antijudaismus und Antisemitismus ab. Sie ist daher bei weitem nicht vollständig. Sie gibt lediglich eigene Hinweise auf die lange, verzweigte und globale Geschichte und Gegenwart antijüdischer Gewalt.
Die Zeitleiste, entstanden im Rahmen eines Praktikums im Studiengang Soziale Arbeit, endete zunächst mit dem Niederschlagung des Nationalsozialismus und der Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager 1945. Im April 2025 wurde die Zeitleiste umfassend überarbeitet und erweitert.
Zwar symbolisiert der genozidale Angriff der Hamas und anderer palästinensischer Terrororganisationen am 7. Oktober 2023 eine neue Qualität des Antisemitismus. Nichtsdestotrotz wird diese antisemitische Radikalisierung und andere jüngere Entwicklungen des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts hier nicht dokumentiert.
Da es sich bei spuren-sichtbar-machen um ein Projekt handelt, das die antijüdische Prägung christlicher Bildsprache im Fokus hat und das Nachleben des Antijudaismus durch Darstellungen in und an überwiegend kirchlichen Gebäuden dokumentiert, wurden nach 1945 lediglich einige Positionierungen seitens der katholischen und evangelischen Kirche hinzugefügt. Die jüngsten bisher dokumentierten Spuren sind auf die Jahre 1962 und 1963 datiert. Vor diesem Hintergrund endet die Zeitleiste im Jahr 1965.
Wie der 7. Oktober 2023 deutlich gezeigt hat, ist Antisemitismus kein Phänomen der Vergangenheit. Sollten Sie sich daher für eine Dokumentation aktueller Entwicklungen des Antisemitismus in Deutschland interessieren oder Ihnen selbst antisemitische Vorfälle bekannt sein, wenden Sie sich bitte an die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS). Der Bundesverband sowie die zahlreichen Landesverbände dokumentieren, erforschen und publizieren zu aktuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus.
Die vier Evangelien identifizieren drei Gruppen, die in unterschiedlichem Maß an der Verhaftung, Verurteilung, Auslieferung und Kreuzigung Jesu beteiligt waren: die Römer als militärische Besatzungsmacht, der Sanhedrin als oberste religiöse Autorität des damaligen Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Die übereinstimmenden Textstellen machen deutlich, dass der römische Statthalter Pontius Pilatus und seine Soldaten für die Hinrichtung Jesu verantwortlich waren. Im Gegensatz dazu stellen die Kreuzwegstationen in der Kirche St. Katharina in Warburg (Dössel) den Mythos des Gottesmordes durch “die” Juden dar.
664 antisemitische Vorfälle erfasste die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023. Das entspricht einer Steigerung von 152 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (264 Vorfälle). Durchschnittlich wurden 13 Vorfälle pro Woche registriert, im Jahr 2022 waren es noch fünf Vorfälle pro Woche. Insbesondere seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober zeigte sich der Antisemitismus enthemmter und beeinträchtigte zunehmend das alltägliche jüdische Leben.
Zwei Kirchenfenster in der 1914 geweihten röm.-kath. Kirche St. Johannes in Lette (Coesfeld) sind eindeutig als judenfeindliche Darstellungen christlicher Theologie zu identifizieren: Ecclesia und Synagoga, zwei allegorische Figuren, welche eine christliche Überlegenheit gegenüber dem Judentum kennzeichnen sollen. Eine Überlegenheitsphantasie, die sich schon bei Tertullian nachweisen lässt.
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