Antisemitismus und Rassismus haben unsere Gesellschaft über Jahrhunderte hinweg geprägt – und wirken bis heute darin fort. Doch welche Parallelen bestehen zwischen diesen beiden Ideologien, und wo liegen ihre Unterschiede? Warum ist es essenziell, sie differenziert zu betrachten, um ihnen wirksam entgegenzutreten?
„24. März 2025 – Workshop in Warburg: Antisemitismus und Rassismus – Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier menschenverachtender Ideologien“ weiterlesenReproduktion rassistischer Stereotypen gegenüber Schwarzen als Nebenbefund bei Sichtung judenfeindlicher Darstellungen
Zweck des Projektes spuren-sichtbar-machen.de ist die Dokumentation und Kontextualisierung judenfeindlicher Objekte. Über die Meldefunktion der Seite wurden wir auf entsprechende Darstellungen in der römisch-katholischen Kirche St. Dionysius in Thülen (Brilon) aufmerksam gemacht. Diese judenfeindlichen Objekte sind hier dokumentiert und kontextualisiert.
Bei der Sichtung der Objekte vor Ort ist uns zudem eine Spendendose vor der Krippe aufgefallen. Sie stellt einen Schwarzen Menschen dar, der in die Knie gegangen ist und die Hände geöffnet gegenüber der betrachtenden Person hält. Durch die Farbgebung der Lippen werden diese im Gesicht der Figur besonders hervorgehoben. In ihrer gesamten Erscheinung erinnert die Spendendose in St. Dionysius an Spendendosen im Missionsstil und reproduziert rassistische Stereotype.
„Reproduktion rassistischer Stereotypen gegenüber Schwarzen als Nebenbefund bei Sichtung judenfeindlicher Darstellungen“ weiterlesenJudenfeindliche Darstellungen in der römisch-katholischen Kirche St. Dionysius in Brilon (Thülen)
Beschreibung
Die römisch-katholische Kirche St. Dionysius in Thülen, deren Bau bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, ist der älteste Kirchenbau in Brilon. Über die Meldefunktion unserer Webseite spuren-sichtbar-machen.de erhielten wir Hinweise auf judenfeindliche Darstellungen in den Kreuzwegbildern der Kirche. Eine Besichtigung vor Ort ergab, dass sich zusätzlich zu diesen Darstellungen weitere aus einer antisemitismus- und rassismuskritischen Perspektive problematische Elemente finden lassen.
„Judenfeindliche Darstellungen in der römisch-katholischen Kirche St. Dionysius in Brilon (Thülen)“ weiterlesenJudenfeindliche Prozessionsdarstellungen, röm.-kath. Kirche St. Achatius, Lichtenau (Atteln)
Beschreibung
Die vier Evangelien unterscheiden drei Gruppen, die unterschiedlich stark an der Verhaftung, Verurteilung und Auslieferung Jesu beteiligt waren: die Römer als Besatzungsmacht, der Sanhedrin als oberste religiöse Instanz des damaligen Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Aus den Evangelientexten geht jedoch eindeutig hervor, dass allein die Römer – unter der Verantwortung des Statthalters Pontius Pilatus und ausgeführt von seinen Soldaten – die Kreuzigung Jesu durchführten. Dennoch vermitteln die Kreuzwegstationen in der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Achatius in Lichtenau (Atteln) fälschlicherweise die Vorstellung eines Gottesmordes durch „die“ Juden.
„Judenfeindliche Prozessionsdarstellungen, röm.-kath. Kirche St. Achatius, Lichtenau (Atteln)“ weiterlesenJudenfeindliche Passionsdarstellungen, röm.-kath. Kirche St. Agatha, Siddessen
Beschreibung
Die kanonischen Evangelien nennen drei Gruppen, die in unterschiedlicher Weise an der Festnahme, Verurteilung, Auslieferung und Kreuzigung Jesu beteiligt waren: die Römer als Besatzungsmacht, den Sanhedrin als oberstes religiöses Gremium des Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Die übereinstimmenden Textstellen dieser Evangelien lassen klar erkennen, dass der römische Statthalter Pontius Pilatus Jesus zum Tod am Kreuz verurteilte und seine Soldaten die Kreuzigung ausführten. Die Kreuzwegstationen in der Kirche St. Agatha in Siddessen legen jedoch eine Beteiligung von Jüdinnen:Juden nahe und tragen damit zur Weiterverbreitung der Gottesmordlegende bei.
„Judenfeindliche Passionsdarstellungen, röm.-kath. Kirche St. Agatha, Siddessen“ weiterlesenJudenfeindliche Skulptur, röm.-kath. Pfarrkirche St. Viktor, Xanten
Beschreibung
An den Zwillingskonsolen, die die Skulpturen von Maria und Elisabeth an der Nordseite des Chors im Dom zu Xanten tragen, sind zwei Szenen zu sehen: Die linke Szene, unter der Marienskulptur, stellt eine Figur eines Juden dar, begleitet von einer Sau und einem kleineren Wesen. Der Jude, halb kniend und zur Mitte gewandt, trägt lediglich kurze, gegürtete Faltenhosen und ist ansonsten unbekleidet. Sein Gesicht mit Schläfenlocken, Kinnbart, herabhängenden Augenbrauen und geöffnetem Mund blickt dem Betrachter entgegen. Eine Sau beißt in die als Judenhut zu identifizierende Kopfbedeckung dieser Figur, dabei stützt die Sau ihr Vorderbein auf die Schulter dieser Figur. Darunter kauert ein weiterer kleiner Jude, der eine Zitze der Sau saugt. Dieser „Ferkeljude“ ist nackt bis auf ein Kleeblatt über seinem Gesäß und trägt einen Hut, der dem des bärtigen Juden ähnelt, jedoch mit abgebrochenem Schaft. Die Darstellung wird ergänzt durch einen Löwen, der auf dem Flügel des Drachen sitzt und in dessen Zehen beißt, während der Drache wiederum in das Hinterbein des Löwen beißt.
„Judenfeindliche Skulptur, röm.-kath. Pfarrkirche St. Viktor, Xanten“ weiterlesenGedenkstättenfahrt nach Bergen-Belsen – Erinnerung an die Vergangenheit, Aufforderung für Gegenwart und Zukunft
Anlässlich der Interkulturellen Wochen 2024 lud die Diakonie Paderborn-Höxter e.V. Jugendliche und junge Menschen aus den Kreisen Paderborn und Höxter zu einer Gedenkstättenfahrt nach Bergen-Belsen ein.
„Gedenkstättenfahrt nach Bergen-Belsen – Erinnerung an die Vergangenheit, Aufforderung für Gegenwart und Zukunft“ weiterlesenVHS-Kurs zu Ursprüngen und Entwicklungen judenfeindlicher Motive
Unter der Leitung von Herrn Dirk Damm von der Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. beginnt am Mittwoch, den 18. September um 18:00 Uhr im Rathaus „Zwischen den Städten“ in Warburg der Kurs „Ursprünge und Entwicklung judenfeindlicher Motive“.
„VHS-Kurs zu Ursprüngen und Entwicklungen judenfeindlicher Motive“ weiterlesenJudenfeindliche Passionsdarstellung, röm.-kath. Kirche St. Johannes Enthauptung, Warburg (Ossendorf)
Beschreibung
Die vier Evangelien nennen drei Gruppen, die in unterschiedlichem Maße an der Verhaftung, Verurteilung, Auslieferung und Kreuzigung Jesu beteiligt waren: die Römer als militärische Besatzungsmacht, der Sanhedrin als oberste religiöse Autorität des damaligen Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Übereinstimmende Textstellen verdeutlichen, dass der römische Statthalter Pontius Pilatus und seine Soldaten für die Hinrichtung Jesu verantwortlich waren. Im Gegensatz dazu vermitteln die Kreuzwegstationen in der Kirche St. Johannes Enthauptung in Warburg (Ossendorf) den Mythos des Gottesmordes durch “die Juden”.
„Judenfeindliche Passionsdarstellung, röm.-kath. Kirche St. Johannes Enthauptung, Warburg (Ossendorf)“ weiterlesenJudenfeindliche Steinfiguren Ecclesia & Synagoga, röm.-kath. Kirche St. Lamberti, Münster
Beschreibung
Das eher unauffällige und kleine Lambertiportal an der südlichen Chorseite der zwischen 1375 und 1525 erbauten röm.-kath. Kirche St. Lamberti in Münster zeigt zwei judenfeindliche Steinfiguren Ecclesia und Synagoga aus dem Jahr 1910, welche eine christliche Überlegenheitsphantasie ausdrücken.
„Judenfeindliche Steinfiguren Ecclesia & Synagoga, röm.-kath. Kirche St. Lamberti, Münster“ weiterlesen