Judenfeindliche Skulptur, röm.-kath. Pfarrkirche St. Viktor, Xanten

Beschreibung

An den Zwillingskonsolen, die die Skulpturen von Maria und Elisabeth an der Nordseite des Chors im Dom zu Xanten tragen, sind zwei Szenen zu sehen: Die linke Szene, unter der Marienskulptur, stellt eine Figur eines Juden dar, begleitet von einer Sau und einem kleineren Wesen. Der Jude, halb kniend und zur Mitte gewandt, trägt lediglich kurze, gegürtete Faltenhosen und ist ansonsten unbekleidet. Sein Gesicht mit Schläfenlocken, Kinnbart, herabhängenden Augenbrauen und geöffnetem Mund blickt dem Betrachter entgegen. Eine Sau beißt in die als Judenhut zu identifizierende Kopfbedeckung dieser Figur, dabei stützt die Sau ihr Vorderbein auf die Schulter dieser Figur. Darunter kauert ein weiterer kleiner Jude, der eine Zitze der Sau saugt. Dieser „Ferkeljude“ ist nackt bis auf ein Kleeblatt über seinem Gesäß und trägt einen Hut, der dem des bärtigen Juden ähnelt, jedoch mit abgebrochenem Schaft. Die Darstellung wird ergänzt durch einen Löwen, der auf dem Flügel des Drachen sitzt und in dessen Zehen beißt, während der Drache wiederum in das Hinterbein des Löwen beißt.

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Judenfeindliche Konsolfigur im unteren Turmraum der röm.-kath. Kirche Mariä Heimsuchung, Warburg (Altstadt)

Judenfeindliche Konsolfigur (A), Kirche Mariä Heimsuchung, Warburg (Altstadt)

Beschreibung

Drolerien an westlichen Portalen von Kirchen des 13. und 14. Jahrhunderts werden häufig als Abwehrzauber gegen das Böse interpretiert. Die genaue Funktion solcher Figuren ist strittig. Allen Deutungsansätzen gemeinsam ist, dass derartige Wesen dem Bereich des Unheiligen, des Bösen, der Sünde etc. zugeordnet werden. Im unteren Turmraum der Kirche Mariä Heimsuchung in Warburg (Altstadt) verkündet eine von vier Konsolfiguren seit über 700 Jahren Judenhass.

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