Besichtigung der judenfeindlichen Prozessionsdarstellungen in St. Kilian, Büren (Brenken)

Am 27. Februar 2025 besuchten drei Abgeordnete des Landtags von Nordrhein-Westfalen die römisch-katholische Kirche St. Kilian in Büren (Brenken), um sich ein Bild von den dort vorhandenen judenfeindlichen Prozessionsdarstellungen zu machen. Ziel des Besuchs war es, auf die problematische Bildsprache der Kreuzwegstationen aufmerksam zu machen und die Notwendigkeit einer historischen Einordnung und Kontextualisierung zu diskutieren.

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Treffen der Kooperationspartner:innen von spuren-sichtbar-machen.de in Dortmund

Am 06.02.2025 trafen sich die Kooperationspartner:innen des Projektes spuren-sichtbar-machen.de zu einem gemeinsamen Austausch in den Räumen der Jüdischen Gemeinde Dortmund.

Das Projekt ist nun fast zwei Jahre online und hat zum Ziel, judenfeindliche Objekte und Darstellungen zu dokumentieren und zu kontextualisieren. Auf diese Weise werden visuelle Spuren der langen Geschichte des christlichen Antijudaismus sichtbar gemacht und aufgearbeitet. Bisher wurden 24 Spuren dokumentiert und mit einordnenden Texten versehen. Auf unserer interaktiven Karte können diese ausgewählt und betrachtet werden. Zusätzlich werden auf der Seite einführende Texte zu Motiven der christlichen Judenfeindschaft sowie Hinweise auf themenbezogene Termine und Veranstaltungen veröffentlicht. Das Projekt ist somit ein umfassendes und auch das einzige Portal zur Auseinandersetzung mit antisemitischen Skulpturen, Bildern, Inschriften und Kunstwerken in Nordrhein-Westfalen.

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24. März 2025 – Workshop in Warburg: Antisemitismus und Rassismus – Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier menschenverachtender Ideologien

Antisemitismus und Rassismus haben unsere Gesellschaft über Jahrhunderte hinweg geprägt – und wirken bis heute darin fort. Doch welche Parallelen bestehen zwischen diesen beiden Ideologien, und wo liegen ihre Unterschiede? Warum ist es essenziell, sie differenziert zu betrachten, um ihnen wirksam entgegenzutreten?

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Reproduktion rassistischer Stereotypen gegenüber Schwarzen als Nebenbefund bei Sichtung judenfeindlicher Darstellungen

Zweck des Projektes spuren-sichtbar-machen.de ist die Dokumentation und Kontextualisierung judenfeindlicher Objekte. Über die Meldefunktion der Seite wurden wir auf entsprechende Darstellungen in der römisch-katholischen Kirche St. Dionysius in Thülen (Brilon) aufmerksam gemacht. Diese judenfeindlichen Objekte sind hier dokumentiert und kontextualisiert.

Bei der Sichtung der Objekte vor Ort ist uns zudem eine Spendendose vor der Krippe aufgefallen. Sie stellt einen Schwarzen Menschen dar, der in die Knie gegangen ist und die Hände geöffnet gegenüber der betrachtenden Person hält. Durch die Farbgebung der Lippen werden diese im Gesicht der Figur besonders hervorgehoben. In ihrer gesamten Erscheinung erinnert die Spendendose in St. Dionysius an Spendendosen im Missionsstil und reproduziert rassistische Stereotype.

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Judenfeindliche Skulptur, röm.-kath. Pfarrkirche St. Viktor, Xanten

Beschreibung

An den Zwillingskonsolen, die die Skulpturen von Maria und Elisabeth an der Nordseite des Chors im Dom zu Xanten tragen, sind zwei Szenen zu sehen: Die linke Szene, unter der Marienskulptur, stellt eine Figur eines Juden dar, begleitet von einer Sau und einem kleineren Wesen. Der Jude, halb kniend und zur Mitte gewandt, trägt lediglich kurze, gegürtete Faltenhosen und ist ansonsten unbekleidet. Sein Gesicht mit Schläfenlocken, Kinnbart, herabhängenden Augenbrauen und geöffnetem Mund blickt dem Betrachter entgegen. Eine Sau beißt in die als Judenhut zu identifizierende Kopfbedeckung dieser Figur, dabei stützt die Sau ihr Vorderbein auf die Schulter dieser Figur. Darunter kauert ein weiterer kleiner Jude, der eine Zitze der Sau saugt. Dieser „Ferkeljude“ ist nackt bis auf ein Kleeblatt über seinem Gesäß und trägt einen Hut, der dem des bärtigen Juden ähnelt, jedoch mit abgebrochenem Schaft. Die Darstellung wird ergänzt durch einen Löwen, der auf dem Flügel des Drachen sitzt und in dessen Zehen beißt, während der Drache wiederum in das Hinterbein des Löwen beißt.

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Judenfeindliche Steinfiguren Ecclesia & Synagoga, röm.-kath. Kirche St. Lamberti, Münster

Beschreibung

Das eher unauffällige und kleine Lambertiportal an der südlichen Chorseite der zwischen 1375 und 1525 erbauten röm.-kath. Kirche St. Lamberti in Münster zeigt zwei judenfeindliche Steinfiguren Ecclesia und Synagoga aus dem Jahr 1910, welche eine christliche Überlegenheitsphantasie ausdrücken.

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Judenfeindliche Skulpturen, ev.-luth. Kirchengemeinde St. Marien, Lemgo

Beschreibung

Seit der Veröffentlichung der Seite spuren-sichtbar-machen.de mit zunächst vier judenfeindlichen Objekten im Kreis Höxter am 27.3.2023 wurden der ada.kreis-höxter innerhalb eines Monats über hundert weitere Spuren gemeldet. Bei fast allen dieser Spuren christlicher Judenfeindschaft fand bis heute keine Kontextualisierung statt. Die Kirche St. Marien in Lemgo im Kreis Lippe ist hier eine positive Ausnahme.

Insgesamt finden sich zwei judenfeindliche Skulpturen in St. Marien zu Lemgo. Eine der Figuren ist Teil eines Paares im westlichen Atrium der Kirche. Vom Altar aus zur Linken befindet sich eine sogenannte “Judensau”. Vom Altar aus zur Rechten ist eine weitere Figur zu sehen, die als thronender Christus interpretiert werden kann.1 Eine weitere judenfeindliche Sandsteinfigur befindet sich vom Altar aus links an einer Säule, die auch die Kanzel der Kirche trägt.

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Judenfeindliche Konsolfigur am ehemaligen Dominikanerkloster, Warburg (Altstadt)

Beschreibung

Relativ gut sichtbar ist die judenfeindliche Konsolfigur am Mittelbau des ehemaligen Dominikanerklosters vom Brüderkirchhof aus, südlich der Kirche Maria im Weinberg. Sie wird zusammen mit anderen Merkmalen des Baus zur Bestimmung der Entstehungszeit des Gebäudeteils im 14. Jahrhundert herangezogen. Es handelte sich um den Hauptbau des Ordens mit Repertorium und Dormitorium. 1949 wurde hier auf einer Mauer eine Leuchte zum Gedenken an zwei Abiturienten des heute in dem Gebäude befindlichen Gymnasium Marianum installiert, die beide aufgrund ihres Widerstandes im Nationalsozialismus ermordet wurden.1 Ein Hinweis auf die judenfeindliche Skulptur am Gebäude fehlt bis heute.

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Judenfeindliche Konsolfigur im unteren Turmraum der röm.-kath. Kirche Mariä Heimsuchung, Warburg (Altstadt)

Judenfeindliche Konsolfigur (A), Kirche Mariä Heimsuchung, Warburg (Altstadt)

Beschreibung

Drolerien an westlichen Portalen von Kirchen des 13. und 14. Jahrhunderts werden häufig als Abwehrzauber gegen das Böse interpretiert. Die genaue Funktion solcher Figuren ist strittig. Allen Deutungsansätzen gemeinsam ist, dass derartige Wesen dem Bereich des Unheiligen, des Bösen, der Sünde etc. zugeordnet werden. Im unteren Turmraum der Kirche Mariä Heimsuchung in Warburg (Altstadt) verkündet eine von vier Konsolfiguren seit über 700 Jahren Judenhass.

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