Reproduktion des judenfeindlichen Gottesmordmythos, röm.-kath. Kirche St. Antonius von Padua, Bad Wünnenberg

Ein Gemälde zeigt einen bärtigen Mann, der ein Holzkreuz trägt, hinter ihm eine verzweifelte Frau und einen weiteren bärtigen Mann in einem Kapuzengewand, der auf sie zeigt und eindringlich spricht. Die Szene ist dramatisch und emotional. ( )

Beschreibung

In der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Antonius von Padua in Bad Wünnenberg befinden sich Kreuzwegbilder, deren bildliche Gestaltung judenfeindliche Symbolik transportiert. Die Saalkirche, deren heutiger Bau zwischen 1678 und 1679 entstand, blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins 9. Jahrhundert reicht. Wann genau die Kreuzwegbilder entstanden und wer ihr Urheber war, ist nicht bekannt. Die judenfeindliche Bildsprache dieser Darstellungen ist jedoch bis heute von Bedeutung.

„Reproduktion des judenfeindlichen Gottesmordmythos, röm.-kath. Kirche St. Antonius von Padua, Bad Wünnenberg“ weiterlesen

Reproduktion des judenfeindlichen Gottesmordmythos, röm.-kath. Kirche St. Liborius, Steinheim (Bergheim)

Nahaufnahme eines Gemäldes, das zwei ältere Männer in Gewändern und mit Kopfbedeckung zeigt, die beobachten, wie ein Mann kniet und mit einem Hammer arbeitet, wobei links ein römischer Soldat zu sehen ist. Die Szene scheint historisch oder biblisch zu sein. ( )

Beschreibung

Die 1954 entstandenen Kreuzwegbilder in der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Liborius in Steinheim (Bergheim) tragen den jahrhundertealten kulturellen Code des sogenannten Gottesmordvorwurfs in sich. Dieser Vorwurf beeinflusste maßgeblich das Bild von Jüdinnen und Juden innerhalb der christlich geprägten Mehrheitsgesellschaft des 20. Jahrhunderts. Die Gottesmordlegende wurde über Jahrhunderte zur Rechtfertigung von Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung bis hin zur Shoah verwendet und wirkt bis heute nach.1

„Reproduktion des judenfeindlichen Gottesmordmythos, röm.-kath. Kirche St. Liborius, Steinheim (Bergheim)“ weiterlesen

Judenfeindliche Darstellungen in der römisch-katholischen Kirche St. Dionysius in Brilon (Thülen)

Eine Reliefskulptur zeigt drei stehende Männer und einen knienden Mann, die ein großes Holzkreuz tragen. Zwei der stehenden Männer tragen Gewänder und halten eine Plakette mit der Aufschrift INRI. Der Hintergrund ist eine strukturierte goldene Farbe. ( )

Beschreibung

Die römisch-katholische Kirche St. Dionysius in Thülen, deren Bau bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, ist der älteste Kirchenbau in Brilon. Über die Meldefunktion unserer Webseite spuren-sichtbar-machen.de erhielten wir Hinweise auf judenfeindliche Darstellungen in den Kreuzwegbildern der Kirche. Eine Besichtigung vor Ort ergab, dass sich zusätzlich zu diesen Darstellungen weitere aus einer antisemitismus- und rassismuskritischen Perspektive problematische Elemente finden lassen.

„Judenfeindliche Darstellungen in der römisch-katholischen Kirche St. Dionysius in Brilon (Thülen)“ weiterlesen

Judenfeindliche Prozessionsdarstellungen, röm.-kath. Kirche St. Achatius, Lichtenau (Atteln)

Ein Gemälde zeigt Jesus, der mit einer Dornenkrone auf dem Boden liegt und von zwei Männern an das Kreuz genagelt wird, während zwei andere zusehen. In der Nähe ruhen Knochen und ein Schädel unter einem bewölkten Himmel. ( )

Beschreibung

Die vier Evangelien unterscheiden drei Gruppen, die unterschiedlich stark an der Verhaftung, Verurteilung und Auslieferung Jesu beteiligt waren: die Römer als Besatzungsmacht, der Sanhedrin als oberste religiöse Instanz des damaligen Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Aus den Evangelientexten geht jedoch eindeutig hervor, dass allein die Römer – unter der Verantwortung des Statthalters Pontius Pilatus und ausgeführt von seinen Soldaten – die Kreuzigung Jesu durchführten. Dennoch vermitteln die Kreuzwegstationen in der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Achatius in Lichtenau (Atteln) fälschlicherweise die Vorstellung eines Gottesmordes durch „die“ Juden.

„Judenfeindliche Prozessionsdarstellungen, röm.-kath. Kirche St. Achatius, Lichtenau (Atteln)“ weiterlesen

Judenfeindliche Passionsdarstellungen, röm.-kath. Kirche St. Agatha, Siddessen

Ein Gemälde zeigt Jesus, der ein großes Holzkreuz trägt und von römischen Soldaten und Schaulustigen in antiker Kleidung auf einer Steinstraße umgeben ist. Einige Leute gestikulieren in seine Richtung, während andere feierlich zusehen. ( )

Beschreibung

Die kanonischen Evangelien nennen drei Gruppen, die in unterschiedlicher Weise an der Festnahme, Verurteilung, Auslieferung und Kreuzigung Jesu beteiligt waren: die Römer als Besatzungsmacht, den Sanhedrin als oberstes religiöses Gremium des Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Die übereinstimmenden Textstellen dieser Evangelien lassen klar erkennen, dass der römische Statthalter Pontius Pilatus Jesus zum Tod am Kreuz verurteilte und seine Soldaten die Kreuzigung ausführten. Die Kreuzwegstationen in der Kirche St. Agatha in Siddessen legen jedoch eine Beteiligung von Jüdinnen:Juden nahe und tragen damit zur Weiterverbreitung der Gottesmordlegende bei.

„Judenfeindliche Passionsdarstellungen, röm.-kath. Kirche St. Agatha, Siddessen“ weiterlesen

Judenfeindliche Skulptur, röm.-kath. Pfarrkirche St. Viktor, Xanten

Ein gemeißeltes Steinkapitell, das eine menschliche Figur darstellt, die unter dem Gewicht eines gehörnten, tierähnlichen Wesens kauert, mit detaillierten Gesichtszügen und antiken Architekturelementen. In den Ritzen sind Spinnweben sichtbar. ( )

Beschreibung

An den Zwillingskonsolen, die die Skulpturen von Maria und Elisabeth an der Nordseite des Chors im Dom zu Xanten tragen, sind zwei Szenen zu sehen: Die linke Szene, unter der Marienskulptur, stellt eine Figur eines Juden dar, begleitet von einer Sau und einem kleineren Wesen. Der Jude, halb kniend und zur Mitte gewandt, trägt lediglich kurze, gegürtete Faltenhosen und ist ansonsten unbekleidet. Sein Gesicht mit Schläfenlocken, Kinnbart, herabhängenden Augenbrauen und geöffnetem Mund blickt dem Betrachter entgegen. Eine Sau beißt in die als Judenhut zu identifizierende Kopfbedeckung dieser Figur, dabei stützt die Sau ihr Vorderbein auf die Schulter dieser Figur. Darunter kauert ein weiterer kleiner Jude, der eine Zitze der Sau saugt. Dieser „Ferkeljude“ ist nackt bis auf ein Kleeblatt über seinem Gesäß und trägt einen Hut, der dem des bärtigen Juden ähnelt, jedoch mit abgebrochenem Schaft. Die Darstellung wird ergänzt durch einen Löwen, der auf dem Flügel des Drachen sitzt und in dessen Zehen beißt, während der Drache wiederum in das Hinterbein des Löwen beißt.

„Judenfeindliche Skulptur, röm.-kath. Pfarrkirche St. Viktor, Xanten“ weiterlesen

Judenfeindliche Prozessionsdarstellungen, röm.-kath. Kirche St. Katharina, Warburg (Dössel)

Zwei ältere Männer in Gewändern und mit Kopfbedeckung betrachten ein großes Holzbrett, wobei der eine gestikuliert, als würde er etwas erklären. Im Hintergrund ist ein bewölkter Himmel zu sehen, der an eine historische oder biblische Szene erinnert. ( )

Beschreibung

Die vier Evangelien identifizieren drei Gruppen, die in unterschiedlichem Maß an der Verhaftung, Verurteilung, Auslieferung und Kreuzigung Jesu beteiligt waren: die Römer als militärische Besatzungsmacht, der Sanhedrin als oberste religiöse Autorität des damaligen Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Die übereinstimmenden Textstellen machen deutlich, dass der römische Statthalter Pontius Pilatus und seine Soldaten für die Hinrichtung Jesu verantwortlich waren. Im Gegensatz dazu stellen die Kreuzwegstationen in der Kirche St. Katharina in Warburg (Dössel) den Mythos des Gottesmordes durch “die” Juden dar.

„Judenfeindliche Prozessionsdarstellungen, röm.-kath. Kirche St. Katharina, Warburg (Dössel)“ weiterlesen

Judenfeindliche Prozessionsdarstellungen, Kapelle Forum Misericordia in Paderborn (Marienloh)

Beschreibung

Die inzwischen abgehängten Kreuzwegbilder des Malers Wilhelm Sommer in der römisch-katholischen Kirche St. Georg waren leider nicht die einzigen antisemitischen Werke dieses Urhebers, die in Paderborn existieren. In einer Privatkapelle im Ortsteil Marienloh finden sich sehr ähnliche Objekte aus dem Jahr 1926. Die hier besprochenen Werke gehören zur Privatsammlung Ochsenfarth1 und können auf deren Internetseite eingesehen werden.

„Judenfeindliche Prozessionsdarstellungen, Kapelle Forum Misericordia in Paderborn (Marienloh)“ weiterlesen

Reproduktion judenfeindlicher Mythen in Kreuzwegreliefs, St. Kilian, Büren (Brenken)

Nahaufnahme eines Steinreliefs mit drei menschlichen Figuren, zwei im Hintergrund mit ausdrucksstarken Gesichtern und einer unscharfen Figur im Vordergrund, die alle sehr detailliert geschnitzt sind. ( )

Beschreibung

Das Todesurteil gegen Jesus von Nazareth wurde vom römischen Statthalter Pontius Pilatus gefällt und von römischen Soldaten ausgeführt. Gleichzeitig finden sich in der christlichen Ikonografie immer wieder Botschaften, dass Juden als treibende Kraft im Hintergrund darauf hinwirkten. Letztlich handelt es sich dabei um eine Darstellungsform der Gottesmordlegende. Diese wird häufig auf Kreuzwegen reproduziert. Die Kreuzwegstationen in der römisch-katholischen Kirche St. Kilian in Brenken (Büren) sind ein Beispiel hierfür.

„Reproduktion judenfeindlicher Mythen in Kreuzwegreliefs, St. Kilian, Büren (Brenken)“ weiterlesen

Judenfeindliche Darstellungen auf Kreuzwegstationen, röm.-kath. Kirche St. Cyriakus, Lichtenau (Kleinenberg)

Ein bärtiger Ältester in einem Gewand zeigt streng auf einen verzweifelten Mann, während ein anderer Mann in Grün überrascht aufblickt; dramatische Wolken und Lichtstrahlen füllen den Hintergrund. ( )

Beschreibung

Die kanonischen Evangelien identifizieren drei Gruppen, die in unterschiedlichem Maße an der Festnahme, Verurteilung, Auslieferung und Kreuzigung Jesu beteiligt waren: die Römer als militärische Besatzungsmacht, der Sanhedrin als höchste Religionsbehörde des damaligen Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Die im Wesentlichen übereinstimmenden Textpassagen lassen keinen Zweifel daran, dass der römische Statthalter Pontius Pilatus und seine Soldaten für die Hinrichtung Jesu verantwortlich waren. Im Gegensatz dazu vermitteln die Kreuzwegstationen in der Kirche St. Cyriakus in Lichtenau den Mythos des Gottesmordes durch “die” Juden.

„Judenfeindliche Darstellungen auf Kreuzwegstationen, röm.-kath. Kirche St. Cyriakus, Lichtenau (Kleinenberg)“ weiterlesen