11. Jahrhundert
4761 – 4861

1066 n. Chr. / 4837
    • In Granada im islamischen Herrschaftsgebiet al-Andalus findet das erste Pogrom auf europäischem Boden statt.
    • Ein muslimischer Mob stürmte den Königspalast und kreuzigten den jüdischen Wesir.
    • Dass Jüdinnen:Juden der Dhimma entsprechend keine öffentlichen Ämter bekleiden durften, wird als Auslöser betrachtet, gegen die jüdische Bevölkerung der Stadt gewaltsam vorzugehe

1090 n. Chr. / 4851
    • Die von Kaiser Heinrich IV. stellt das erste Schutzprivileg für Jüdinnen:Juden aus und stellt sie somit unter besonderen Schutz lokaler Fürsten
    • Er währte ihnen Schutz von Leben und Eigentum, freie wirtschaftliche Betätigung und Religionsausübung sowie Autonomie der Gemeinden bei innerjüdischen Rechtsangelegenheiten, Verbot von Zwangstaufen und verbindliche Regelungen in interreligiösen Rechtsstreitigkeiten
    • Dabei ging es Heinrich aber keinesfalls um christliche Nächstenliebe oder den persönlichen Schutz von Jüdinnen:Juden, sondern um ökonomische Gründe. Er befürchtete, dass durch Pogromen jüdisches Vermögen geplündert werden könnte und so deren Steuerabgaben nicht den jeweiligen Territorialherren zukommen würde.

1095 n. Chr. / 4856
    • Papst Urban II. ruft zum Kreuzzug auf, um Jerusalem zurückzuerobern, das kurz zuvor unter islamische Herrschaft gebracht wurde
    • Das Töten aller vermeintlichen Feinde wird erlaubt
    • Christliche Prediger hetzen unter Bezug auf den Mythos des „Gottesmords“ auch gegen Jüdinnen:Juden als „schlimmste Feinde“ Gottes innerhalb der christlich geprägten Gesellschaften Europas

1096 n. Chr. / 4857
    • Auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands kommt es zu den ersten Pogromen im sogenannten „christlichen Abendland“
    • Unter dem antijüdischen Motto „Taufe oder Tod“ wendeten christliche Kreuzritter auf dem Weg nach Jerusalem systematisch Gewalt gegen Jüdinnen:Juden an oder zwangen sie zum Konvertieren