Was passiert eigentlich, nachdem ein Objekt gemeldet wurde? Wer entscheidet, ob es dokumentiert wird – und wie läuft dieser Prozess genau ab? Der folgende Beitrag beschreibt die Arbeitsweise des Projekts spuren-sichtbar-machen.de: von der ersten Kontaktaufnahme über die Recherche bis hin zur Veröffentlichung eines Beitrags.
„Dokumentieren, einordnen, sichtbar machen – Wie spuren-sichtbar-machen.de arbeitet“ weiterlesenSt. Michael und St. Georg: Problematische religiöse Bildtraditionen aus diskriminierungskritischer Perspektive
Bei unseren Recherchen entdeckten wir mehrere Darstellungen der Heiligen St. Georg und St. Michael. Diese sind nicht immer ausgrenzend oder explizit judenfeindlich gestaltet, erfordern aber häufig eine diskriminierungskritische Betrachtung.
„St. Michael und St. Georg: Problematische religiöse Bildtraditionen aus diskriminierungskritischer Perspektive“ weiterlesenStellungnahme der Projektpartner:innen von spuren-sichtbar-machen.de zu den Leitlinien “…und jetzt?” der evangelischen Landeskirchen und römisch-katholischen (Erz-)Bistümer zum Umgang mit antijüdischen Bildwerken in und an Kirchenräumen
Die Projektpartner von spuren-sichtbar-machen.de – ada.kreis-höxter, ADIRA, SABRA und RIAS-NRW – begrüßen ausdrücklich die im März 2025 veröffentlichten Leitlinien “…und jetzt?” der evangelischen Landeskirchen und römisch-katholischen (Erz-)Bistümer zum Umgang mit antijüdischen Bildwerken in und an Kirchenräumen. Anlass für die Veröffentlichung sind zahlreiche immer noch existente judenfeindliche Objekte in und an Kirchengebäuden, die vermehrt zu Diskussionen, aber auch Abwehr führen. Die Leitlinien sollen daher Unterstützung für die kritische Auseinandersetzung mit den Bildwerken für kirchengemeindliche Gremien als auch in Fachkreisen bieten. Die Publikation stellt somit einen wichtigen Schritt zur Vergegenwärtigung der jahrhundertelangen Tradition des christlichen Antijudaismus dar und erkennt deren bis heute andauernde Wirkung an.
„Stellungnahme der Projektpartner:innen von spuren-sichtbar-machen.de zu den Leitlinien “…und jetzt?” der evangelischen Landeskirchen und römisch-katholischen (Erz-)Bistümer zum Umgang mit antijüdischen Bildwerken in und an Kirchenräumen“ weiterlesenBesichtigung der judenfeindlichen Prozessionsdarstellungen in St. Kilian, Büren (Brenken)
Am 27. Februar 2025 besuchten drei Abgeordnete des Landtags von Nordrhein-Westfalen die römisch-katholische Kirche St. Kilian in Büren (Brenken), um sich ein Bild von den dort vorhandenen judenfeindlichen Prozessionsdarstellungen zu machen. Ziel des Besuchs war es, auf die problematische Bildsprache der Kreuzwegstationen aufmerksam zu machen und die Notwendigkeit einer historischen Einordnung und Kontextualisierung zu diskutieren.
„Besichtigung der judenfeindlichen Prozessionsdarstellungen in St. Kilian, Büren (Brenken)“ weiterlesenTreffen der Kooperationspartner:innen von spuren-sichtbar-machen.de in Dortmund
Am 06.02.2025 trafen sich die Kooperationspartner:innen des Projektes spuren-sichtbar-machen.de zu einem gemeinsamen Austausch in den Räumen der Jüdischen Gemeinde Dortmund.
Das Projekt ist nun fast zwei Jahre online und hat zum Ziel, judenfeindliche Objekte und Darstellungen zu dokumentieren und zu kontextualisieren. Auf diese Weise werden visuelle Spuren der langen Geschichte des christlichen Antijudaismus sichtbar gemacht und aufgearbeitet. Bisher wurden 24 Spuren dokumentiert und mit einordnenden Texten versehen. Auf unserer interaktiven Karte können diese ausgewählt und betrachtet werden. Zusätzlich werden auf der Seite einführende Texte zu Motiven der christlichen Judenfeindschaft sowie Hinweise auf themenbezogene Termine und Veranstaltungen veröffentlicht. Das Projekt ist somit ein umfassendes und auch das einzige Portal zur Auseinandersetzung mit antisemitischen Skulpturen, Bildern, Inschriften und Kunstwerken in Nordrhein-Westfalen.
„Treffen der Kooperationspartner:innen von spuren-sichtbar-machen.de in Dortmund“ weiterlesen24. März 2025 – Workshop in Warburg: Antisemitismus und Rassismus – Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier menschenverachtender Ideologien
Antisemitismus und Rassismus haben unsere Gesellschaft über Jahrhunderte hinweg geprägt – und wirken bis heute darin fort. Doch welche Parallelen bestehen zwischen diesen beiden Ideologien, und wo liegen ihre Unterschiede? Warum ist es essenziell, sie differenziert zu betrachten, um ihnen wirksam entgegenzutreten?
„24. März 2025 – Workshop in Warburg: Antisemitismus und Rassismus – Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier menschenverachtender Ideologien“ weiterlesenReproduktion rassistischer Stereotypen gegenüber Schwarzen als Nebenbefund bei Sichtung judenfeindlicher Darstellungen
Zweck des Projektes spuren-sichtbar-machen.de ist die Dokumentation und Kontextualisierung judenfeindlicher Objekte. Über die Meldefunktion der Seite wurden wir auf entsprechende Darstellungen in der römisch-katholischen Kirche St. Dionysius in Thülen (Brilon) aufmerksam gemacht. Diese judenfeindlichen Objekte sind hier dokumentiert und kontextualisiert.
Bei der Sichtung der Objekte vor Ort ist uns zudem eine Spendendose vor der Krippe aufgefallen. Sie stellt einen Schwarzen Menschen dar, der in die Knie gegangen ist und die Hände geöffnet gegenüber der betrachtenden Person hält. Durch die Farbgebung der Lippen werden diese im Gesicht der Figur besonders hervorgehoben. In ihrer gesamten Erscheinung erinnert die Spendendose in St. Dionysius an Spendendosen im Missionsstil und reproduziert rassistische Stereotype.
„Reproduktion rassistischer Stereotypen gegenüber Schwarzen als Nebenbefund bei Sichtung judenfeindlicher Darstellungen“ weiterlesenGedenkstättenfahrt nach Bergen-Belsen – Erinnerung an die Vergangenheit, Aufforderung für Gegenwart und Zukunft
Anlässlich der Interkulturellen Wochen 2024 lud die Diakonie Paderborn-Höxter e.V. Jugendliche und junge Menschen aus den Kreisen Paderborn und Höxter zu einer Gedenkstättenfahrt nach Bergen-Belsen ein.
„Gedenkstättenfahrt nach Bergen-Belsen – Erinnerung an die Vergangenheit, Aufforderung für Gegenwart und Zukunft“ weiterlesenVHS-Kurs zu Ursprüngen und Entwicklungen judenfeindlicher Motive
Unter der Leitung von Herrn Dirk Damm von der Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. beginnt am Mittwoch, den 18. September um 18:00 Uhr im Rathaus „Zwischen den Städten“ in Warburg der Kurs „Ursprünge und Entwicklung judenfeindlicher Motive“.
„VHS-Kurs zu Ursprüngen und Entwicklungen judenfeindlicher Motive“ weiterlesenEntwicklung der Judenfeindschaft bis 1965
Diese Zeitleiste zur Entwicklung der Judenfeindschaft deckt nur einen winzigen Teil der gewaltsamen Realität des historischen Antijudaismus und Antisemitismus ab. Sie ist daher bei weitem nicht vollständig. Sie gibt lediglich eigene Hinweise auf die lange, verzweigte und globale Geschichte und Gegenwart antijüdischer Gewalt.
Die Zeitleiste, entstanden im Rahmen eines Praktikums im Studiengang Soziale Arbeit, endete zunächst mit dem Niederschlagung des Nationalsozialismus und der Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager 1945. Im April 2025 wurde die Zeitleiste umfassend überarbeitet und erweitert.
Zwar symbolisiert der genozidale Angriff der Hamas und anderer palästinensischer Terrororganisationen am 7. Oktober 2023 eine neue Qualität des Antisemitismus. Nichtsdestotrotz wird diese antisemitische Radikalisierung und andere jüngere Entwicklungen des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts hier nicht dokumentiert.
Da es sich bei spuren-sichtbar-machen um ein Projekt handelt, das die antijüdische Prägung christlicher Bildsprache im Fokus hat und das Nachleben des Antijudaismus durch Darstellungen in und an überwiegend kirchlichen Gebäuden dokumentiert, wurden nach 1945 lediglich einige Positionierungen seitens der katholischen und evangelischen Kirche hinzugefügt. Die jüngsten bisher dokumentierten Spuren sind auf die Jahre 1962 und 1963 datiert. Vor diesem Hintergrund endet die Zeitleiste im Jahr 1965.
Wie der 7. Oktober 2023 deutlich gezeigt hat, ist Antisemitismus kein Phänomen der Vergangenheit. Sollten Sie sich daher für eine Dokumentation aktueller Entwicklungen des Antisemitismus in Deutschland interessieren oder Ihnen selbst antisemitische Vorfälle bekannt sein, wenden Sie sich bitte an die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS). Der Bundesverband sowie die zahlreichen Landesverbände dokumentieren, erforschen und publizieren zu aktuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus.
„Entwicklung der Judenfeindschaft bis 1965“ weiterlesen