Judenfeindliches Konsolfigurenprogramm in der evangelischen Kirche St. Viktor in Schwerte

Nahaufnahme einer verwitterten Steinskulptur, die ein bärtiges menschliches Gesicht mit einem spitzen Hut darstellt, mit verblassten Spuren von roter und beiger Farbe auf der Skulptur und dem Hintergrund. ( )

Beschreibung

In der heute evangelischen Kirche St. Viktor in Schwerte finden sich Spuren einer jahrhundertealten judenfeindlichen Bildsprache. Ein Beispiel ist eine Gruppe von Konsolfiguren im Vierungsquadrat der Kirche. Eine der Figuren, nordöstlich am Vierungsquadrat, trägt eine spitze Kopfbedeckung, die gemeinhin als „Judenhut“ bezeichnet wird. Auf den ersten Blick wirkt diese Figur eher unauffällig und harmlos, und richtig ist: Der “Judenhut” allein ist noch kein Beleg für Judenfeindschaft. Historisch wurde er durchaus in verschiedenen Kontexten verwendet – beispielsweise auch für positiv konnotierte Personen aus der biblischen Überlieferung.1 Doch in St. Viktor genügt es nicht, die markierte Figur isoliert zu betrachten. Erst im Zusammenspiel mit den benachbarten Konsolfiguren wird die tiefere, problematische Bedeutung deutlich.

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Judenfeindliche Bildsprache am Hochaltar der evangelischen Kirche St. Viktor in Schwerte

Eine Gruppe von Männern in mittelalterlicher Kleidung steht eng beieinander und unterhält sich. Ein Mann trägt einen großen Turban, während die anderen bunte Gewänder und Hüte tragen. Im Hintergrund sind ein gewölbtes Tor und ein Gebäude zu sehen. ( )

Beschreibung

Der sogenannte Antwerpener Schnitzaltar der heute evangelischen Kirche St. Viktor in Schwerte, datiert auf das Jahr 1523, gilt als ein Meisterwerk flämischer Kunst in Westfalen. Geschaffen von Künstlern der Antwerpener Lukasgilde, zählt der monumentale Flügelaltar mit seinem reich verzierten Schrein und den doppelseitigen, bemalten Flügeln zu den bedeutendsten Altären der Region. Nicht zuletzt anlässlich seines 500-jährigen Bestehens wurde das Werk in jüngerer Zeit umfassend erforscht und in der Öffentlichkeit gewürdigt – jedoch ohne systematische Auseinandersetzung mit seinen judenfeindlichen Bildinhalten.

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