Judenfeindliche Kreuzwegreliefs im Kreuzgang des Hohen Doms zu Paderborn

Beschreibung

Der Innenhof des Kreuzgangs am Hohen Dom zu Paderborn ist durch das berühmte Dreihasenfenster bekannt, doch während dieses als Wahrzeichen der Stadt regelmäßig Aufmerksamkeit erhält, bleiben die Kreuzwegreliefs, welche sich im Kreuzgang um das Fenster herum befinden, mit ihren judenfeindlichen Bildbotschaften weitgehend unbeachtet. Dabei prägen sie seit Generationen die Wahrnehmung von Passant:innen, Gläubigen und Tourist:innen – und reproduzieren antijüdische Stereotype, die historisch tief verwurzelt und in ihrer Wirkung bis heute problematisch sind.

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Reproduktion des judenfeindlichen Gottesmordmythos, röm.-kath. Kirche St. Liborius, Steinheim (Bergheim)

Beschreibung

Die 1954 entstandenen Kreuzwegbilder in der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Liborius in Steinheim (Bergheim) tragen den jahrhundertealten kulturellen Code des sogenannten Gottesmordvorwurfs in sich. Dieser Vorwurf beeinflusste maßgeblich das Bild von Jüdinnen und Juden innerhalb der christlich geprägten Mehrheitsgesellschaft des 20. Jahrhunderts. Die Gottesmordlegende wurde über Jahrhunderte zur Rechtfertigung von Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung bis hin zur Shoah verwendet und wirkt bis heute nach.1

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Reproduktion des judenfeindlichen Gottesmordmythos, röm.-kath. Pfarrkirche St. Marien, Steinheim (Ottenhausen)

Beschreibung

Der Kreuzweg der römisch-katholischen Kirche St. Marien in Steinheim (Ottenhausen) ist ein Beispiel für die bildhafte Reproduktion antijüdischer Stereotype durch die Verlagerung der Schuld an der Kreuzigung Jesu von der römischen Besatzungsmacht auf „die Juden“.

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Antisemitische und anti-schwarz-rassistische Darstellungen auf Kreuzwegstationen, röm.-kath. Kirche St. Laurentius, Brilon (Rösenbeck)

Beschreibung

Die Kreuzwegbilder von Franz Kaup (1883-1965) in der römisch-katholischen Kirche St. Laurentius in Brilon (Rösenbeck) enthalten sowohl antisemitische als auch rassistische Darstellungen, die tief in problematischen Bildtraditionen des 19. und 20. Jahrhunderts verwurzelt sind. Insbesondere die Stereotypisierung jüdischer Figuren sowie die kolonial geprägte Darstellung einer Schwarzen Person offenbaren, wie visuelle Kunst zur Verfestigung diskriminierender Narrative beiträgt. Eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Werken ist notwendig, um die darin transportierten Vorurteile und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart zu verstehen.

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Judenfeindliche Prozessionsdarstellungen an der röm.-kath. Conradus-Kapelle, Paderborn

Beschreibung

Das Urteil über die Hinrichtung Jesu von Nazareth wurde durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus verhängt und von römischen Soldaten vollzogen. Dennoch vermittelt die christliche Ikonografie immer wieder den Eindruck, jüdische Akteure hätten eine maßgebliche Rolle im Hintergrund gespielt. Diese Darstellung knüpft an die sogenannte Gottesmordlegende an, die insbesondere in Kreuzwegen häufig aufgegriffen wird. Ein Beispiel dafür sind die Kreuzwegstationen an der römisch-katholischen Conradus-Kapelle in Paderborn. 

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Stellungnahme der Projektpartner:innen von spuren-sichtbar-machen.de zu den Leitlinien “…und jetzt?” der evangelischen Landeskirchen und römisch-katholischen (Erz-)Bistümer zum Umgang mit antijüdischen Bildwerken in und an Kirchenräumen

Die Projektpartner von spuren-sichtbar-machen.deada.kreis-höxter, ADIRA, SABRA und RIAS-NRW – begrüßen ausdrücklich die im März 2025 veröffentlichten Leitlinien “…und jetzt?” der evangelischen Landeskirchen und römisch-katholischen (Erz-)Bistümer zum Umgang mit antijüdischen Bildwerken in und an Kirchenräumen. Anlass für die Veröffentlichung sind zahlreiche immer noch existente judenfeindliche Objekte in und an Kirchengebäuden, die vermehrt zu Diskussionen, aber auch Abwehr führen. Die Leitlinien sollen daher Unterstützung für die kritische Auseinandersetzung mit den Bildwerken für kirchengemeindliche Gremien als auch in Fachkreisen bieten. Die Publikation stellt somit einen wichtigen Schritt zur Vergegenwärtigung der jahrhundertelangen Tradition des christlichen Antijudaismus dar und erkennt deren bis heute andauernde Wirkung an.

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Besichtigung der judenfeindlichen Prozessionsdarstellungen in St. Kilian, Büren (Brenken)

Am 27. Februar 2025 besuchten drei Abgeordnete des Landtags von Nordrhein-Westfalen die römisch-katholische Kirche St. Kilian in Büren (Brenken), um sich ein Bild von den dort vorhandenen judenfeindlichen Prozessionsdarstellungen zu machen. Ziel des Besuchs war es, auf die problematische Bildsprache der Kreuzwegstationen aufmerksam zu machen und die Notwendigkeit einer historischen Einordnung und Kontextualisierung zu diskutieren.

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Treffen der Kooperationspartner:innen von spuren-sichtbar-machen.de in Dortmund

Am 06.02.2025 trafen sich die Kooperationspartner:innen des Projektes spuren-sichtbar-machen.de zu einem gemeinsamen Austausch in den Räumen der Jüdischen Gemeinde Dortmund.

Das Projekt ist nun fast zwei Jahre online und hat zum Ziel, judenfeindliche Objekte und Darstellungen zu dokumentieren und zu kontextualisieren. Auf diese Weise werden visuelle Spuren der langen Geschichte des christlichen Antijudaismus sichtbar gemacht und aufgearbeitet. Bisher wurden 24 Spuren dokumentiert und mit einordnenden Texten versehen. Auf unserer interaktiven Karte können diese ausgewählt und betrachtet werden. Zusätzlich werden auf der Seite einführende Texte zu Motiven der christlichen Judenfeindschaft sowie Hinweise auf themenbezogene Termine und Veranstaltungen veröffentlicht. Das Projekt ist somit ein umfassendes und auch das einzige Portal zur Auseinandersetzung mit antisemitischen Skulpturen, Bildern, Inschriften und Kunstwerken in Nordrhein-Westfalen.

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24. März 2025 – Workshop in Warburg: Antisemitismus und Rassismus – Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier menschenverachtender Ideologien

Antisemitismus und Rassismus haben unsere Gesellschaft über Jahrhunderte hinweg geprägt – und wirken bis heute darin fort. Doch welche Parallelen bestehen zwischen diesen beiden Ideologien, und wo liegen ihre Unterschiede? Warum ist es essenziell, sie differenziert zu betrachten, um ihnen wirksam entgegenzutreten?

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Reproduktion rassistischer Stereotypen gegenüber Schwarzen als Nebenbefund bei Sichtung judenfeindlicher Darstellungen

Zweck des Projektes spuren-sichtbar-machen.de ist die Dokumentation und Kontextualisierung judenfeindlicher Objekte. Über die Meldefunktion der Seite wurden wir auf entsprechende Darstellungen in der römisch-katholischen Kirche St. Dionysius in Thülen (Brilon) aufmerksam gemacht. Diese judenfeindlichen Objekte sind hier dokumentiert und kontextualisiert.

Bei der Sichtung der Objekte vor Ort ist uns zudem eine Spendendose vor der Krippe aufgefallen. Sie stellt einen Schwarzen Menschen dar, der in die Knie gegangen ist und die Hände geöffnet gegenüber der betrachtenden Person hält. Durch die Farbgebung der Lippen werden diese im Gesicht der Figur besonders hervorgehoben. In ihrer gesamten Erscheinung erinnert die Spendendose in St. Dionysius an Spendendosen im Missionsstil und reproduziert rassistische Stereotype.

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