In der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Simon und Judas im Warburger Ortsteil Wormeln finden sich Kreuzwegbilder, die durch ihre Bildsprache Elemente der antijüdischen Gottesmordlegende reproduzieren. Die genaue Entstehungszeit dieser Bilder ist unbekannt. Die Kirche selbst war ursprünglich Teil eines 1246 gegründeten Nonnenklosters.
Im Vergleich zu anderen bekannten Darstellungen ist der antisemitische Gehalt der Wormelner Kreuzwegbilder auf den ersten Blick weniger plakativ – doch gerade diese subtile Form macht ihre Wirkung nicht weniger problematisch. Die Reproduktion judenfeindlicher Narrative erfolgt hier durch gezielte visuelle Codierungen und narrative Konstellationen.
Der sogenannte Antwerpener Schnitzaltar der heute evangelischen Kirche St. Viktor in Schwerte, datiert auf das Jahr 1523, gilt als ein Meisterwerk flämischer Kunst in Westfalen. Geschaffen von Künstlern der Antwerpener Lukasgilde, zählt der monumentale Flügelaltar mit seinem reich verzierten Schrein und den doppelseitigen, bemalten Flügeln zu den bedeutendsten Altären der Region. Nicht zuletzt anlässlich seines 500-jährigen Bestehens wurde das Werk in jüngerer Zeit umfassend erforscht und in der Öffentlichkeit gewürdigt – jedoch ohne systematische Auseinandersetzung mit seinen judenfeindlichen Bildinhalten.
Die 1954 entstandenen Kreuzwegbilder in der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Liborius in Steinheim (Bergheim) tragen den jahrhundertealten kulturellen Code des sogenannten Gottesmordvorwurfs in sich. Dieser Vorwurf beeinflusste maßgeblich das Bild von Jüdinnen und Juden innerhalb der christlich geprägten Mehrheitsgesellschaft des 20. Jahrhunderts. Die Gottesmordlegende wurde über Jahrhunderte zur Rechtfertigung von Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung bis hin zur Shoah verwendet und wirkt bis heute nach.1
Der Kreuzweg der römisch-katholischen Kirche St. Marien in Steinheim (Ottenhausen) ist ein Beispiel für die bildhafte Reproduktion antijüdischer Stereotype durch die Verlagerung der Schuld an der Kreuzigung Jesu von der römischen Besatzungsmacht auf „die Juden“.
Die Kreuzwegbilder von Franz Kaup (1883-1965) in der römisch-katholischen Kirche St. Laurentius in Brilon (Rösenbeck) enthalten sowohl antisemitische als auch rassistische Darstellungen, die tief in problematischen Bildtraditionen des 19. und 20. Jahrhunderts verwurzelt sind. Insbesondere die Stereotypisierung jüdischer Figuren sowie die kolonial geprägte Darstellung einer Schwarzen Person offenbaren, wie visuelle Kunst zur Verfestigung diskriminierender Narrative beiträgt. Eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Werken ist notwendig, um die darin transportierten Vorurteile und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart zu verstehen.
Die römisch-katholische Kirche St. Dionysius in Thülen, deren Bau bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, ist der älteste Kirchenbau in Brilon. Über die Meldefunktion unserer Webseite spuren-sichtbar-machen.de erhielten wir Hinweise auf judenfeindliche Darstellungen in den Kreuzwegbildern der Kirche. Eine Besichtigung vor Ort ergab, dass sich zusätzlich zu diesen Darstellungen weitere aus einer antisemitismus- und rassismuskritischen Perspektive problematische Elemente finden lassen.
Die vier Evangelien unterscheiden drei Gruppen, die unterschiedlich stark an der Verhaftung, Verurteilung und Auslieferung Jesu beteiligt waren: die Römer als Besatzungsmacht, der Sanhedrin als oberste religiöse Instanz des damaligen Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Aus den Evangelientexten geht jedoch eindeutig hervor, dass allein die Römer – unter der Verantwortung des Statthalters Pontius Pilatus und ausgeführt von seinen Soldaten – die Kreuzigung Jesu durchführten. Dennoch vermitteln die Kreuzwegstationen in der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Achatius in Lichtenau (Atteln) fälschlicherweise die Vorstellung eines Gottesmordes durch „die“ Juden.
Die kanonischen Evangelien nennen drei Gruppen, die in unterschiedlicher Weise an der Festnahme, Verurteilung, Auslieferung und Kreuzigung Jesu beteiligt waren: die Römer als Besatzungsmacht, den Sanhedrin als oberstes religiöses Gremium des Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Die übereinstimmenden Textstellen dieser Evangelien lassen klar erkennen, dass der römische Statthalter Pontius Pilatus Jesus zum Tod am Kreuz verurteilte und seine Soldaten die Kreuzigung ausführten. Die Kreuzwegstationen in der Kirche St. Agatha in Siddessen legen jedoch eine Beteiligung von Jüdinnen:Juden nahe und tragen damit zur Weiterverbreitung der Gottesmordlegende bei.
Die vier Evangelien nennen drei Gruppen, die in unterschiedlichem Maße an der Verhaftung, Verurteilung, Auslieferung und Kreuzigung Jesu beteiligt waren: die Römer als militärische Besatzungsmacht, der Sanhedrin als oberste religiöse Autorität des damaligen Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Übereinstimmende Textstellen verdeutlichen, dass der römische Statthalter Pontius Pilatus und seine Soldaten für die Hinrichtung Jesu verantwortlich waren. Im Gegensatz dazu vermitteln die Kreuzwegstationen in der Kirche St. Johannes Enthauptung in Warburg (Ossendorf) den Mythos des Gottesmordes durch “die Juden”.
Die vier Evangelien identifizieren drei Gruppen, die in unterschiedlichem Maß an der Verhaftung, Verurteilung, Auslieferung und Kreuzigung Jesu beteiligt waren: die Römer als militärische Besatzungsmacht, der Sanhedrin als oberste religiöse Autorität des damaligen Judentums und die Anhänger der Sadduzäer in Jerusalem. Die übereinstimmenden Textstellen machen deutlich, dass der römische Statthalter Pontius Pilatus und seine Soldaten für die Hinrichtung Jesu verantwortlich waren. Im Gegensatz dazu stellen die Kreuzwegstationen in der Kirche St. Katharina in Warburg (Dössel) den Mythos des Gottesmordes durch “die” Juden dar.
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