Projekt von democ e.V.: “Spuren des Hasses – Visualisierung von antiisraelischem Antisemitismus in Berlin”

Projektwebseite: https://spurendeshasses.democ.de/

Es ist uns ein Anliegen, das Projekt „Spuren des Hasses – Visualisierung von antiisraelischem Antisemitismus in Berlin“ vorzustellen, da es eine wichtige Erweiterung der Auseinandersetzung mit Antisemitismus darstellt und eine unserem Projekt spuren-sichtbar-machen.de verwandte Herangehensweise zur Dokumentation von Judenhass verfolgt. Beide Projekte nutzen interaktive Karten, um Vorfälle von Antisemitismus sichtbar zu machen, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Während spuren-sichtbar-machen.de historische judenfeindliche Objekte in Nordrhein-Westfalen dokumentiert und kontextualisiert, beleuchtet das Projekt „Spuren des Hasses“ speziell den Kontext des antiisraelischen Antisemitismus in Berlin.

Trotz dieser unterschiedlichen geografischen und thematischen Ausrichtungen teilen die beiden Projekte das gemeinsame Ziel, die Kontinuitäten von Antisemitismus in der Gesellschaft zu verdeutlichen. Beide Karten dienen nicht nur der historischen Aufarbeitung, sondern auch der Bewusstseinsbildung für die aktuellen Bedrohungen, denen Jüdinnen, Juden und Israelis noch immer ausgesetzt sind. Durch die Dokumentation und Sichtbarmachung dieser Vorfälle leisten die Projekte einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus und zur Förderung eines respektvollen Dialogs in der Gesellschaft.

Der Berliner Verein democ dokumentiert im Projekt “Spuren des Hasses” historischen und gegenwärtigen antiisraelischen Antisemitismus in Berlin. Zentraler Teil des Projekts ist eine interaktive Karte, die Vorfälle in Berlin seit den 1950er Jahren exemplarisch erfasst und damit die Kontinuitäten von antiisraelischem Antisemitismus sichtbar macht.

Seit dem 7. Oktober 2023 lässt sich ein drastischer Anstieg von antiisraelischem Antisemitismus beobachten. Allerdings ist diese Erscheinungsform des Antisemitismus kein neues Phänomen, sondern hat eine lange Geschichte: Bereits in den 1960er-Jahren prägte antiisraelischer Antisemitismus in Deutschland ganze politische Bewegungen, führte mitunter zu terroristischen Anschlägen und beeinträchtigt bis heute das Leben und die Sicherheit von Jüdinnen, Juden und Israelis.

Er ist Ausdruck einer Projektion, die antisemitische Vorstellungen auf den Staat Israel überträgt und dabei oftmals Jüdinnen und Juden kollektiv für dessen Politik verantwortlich macht oder direkt angreift. Häufig ist antiisraelischer Antisemitismus mit anderen Erscheinungsformen verschränkt, wie beispielsweise dem Post-Shoah-Antisemitismus, tradiertem Antisemitismus oder religiös aufgeladenem Judenhass.

Das Projekt untersucht diese historischen Kontinuitäten und aktuellen Auswirkungen. Die interaktive Karte macht Orte in Berlin sichtbar, an denen Vorfälle von antiisraelischen Antisemitismus stattgefunden haben und die sich somit in die Geschichte der Stadt einschreiben. Ergänzend erarbeitet democ Konzepte für Stadtrundgänge und andere Bildungsformate, um das Thema nachhaltig zu vermitteln.

Das Projekt entsteht in Kooperation mit RIAS Berlin und wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (Land Berlin) im Rahmen des Landesprogramms „Demokratie. Vielfalt. Respekt. Gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“.

Träger

Der Berliner Verein democ arbeitet seit 2019 mit einem interdisziplinären Team zu Antisemitismus, Rechtsextremismus und Islamismus. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Beschäftigung mit On- und Offline-Dynamiken antidemokratischer Bewegungen. Neben dem Monitoring und der Analyse beschäftigt sich democ mit den Möglichkeiten digitaler politischer Bildung zu diesen Phänomenen.

Webseite: https://democ.de/

Kontakt
E-Mail: kontakt@democ.de
Telefon: 030 57712221